Seewolf Festival 2004
Am 28.05.04 war es wieder soweit. Es war der Anreisetag zum vierten Seewolf-Festival, das von Nordatlantik-Tours in Repväg, am Nordkap durchgeführt wurde. Die meisten Teilnehmer reisten per Flugzeug an. Es ging mit einem Zwischenstopp in Helsinki nach Ivalo in Finnland. Von hieraus ging es dann weiter mit einem Bus Richtung Norden. Bei einer Pause, in einem kleinen finnischen Restaurant, gab es zur Stärkung eine köstliche Fischsuppe, bevor es dann weiter Richtung Nordkap ging. Weil in dieser Jahreszeit die Sonne in diesen Breitengraden nicht unter geht, konnte man die ganze Zeit die schöne nordische Landschaft mit den Rentieren bestaunen. Als der Bus in Repväg angekommen war ist es bereits nach Mitternacht und immer noch taghell. Nachdem das Gepäck ausgeladen war und die Zimmer bezogen wurden, gab es noch eine Einweisung in die Sicherheits-Maßnahmen und Verhaltensregeln in einem Notfall.
Nach einem reichhaltigen Frühstück und abgeschlossener Einweisung in die Boote war das vierte Seewolf-Festival eröffnet.
Die Teilnehmer, die schon Erfahrungen von vorangegangenen Veranstaltungen gesammelt hatten, steuerten die schon bekannten Fanggründe an. Die Anglerinnen und Angler auf den beiden Kuttern wurden von Markus und Mario, vom Team Nordatlantik-Tours, zu den Erfolg versprechenden Angelplätzen gefahren. Die Meisten versuchten mit Naturköder-Systemen die Steinbeißer zu überlisten. Als Köder dienten Makrelenfetzen, oder eine Ködermischung aus Dorschleber, Makrelen- und Köhlerstücken in
einem Verbandsschlauch (Sogifix). Bereits nach kurzer Zeit ruckte es an einigen Ruten und die ersten Seewölfe konnten gelandet
werden. Nach dem ersten Angeltag war klar; wenn die Windverhältnisse gut bleiben wird das eine Veranstaltung mit guten Fängen. Die Seewölfe des ersten Angeltages hatten oft 5kg oder gar mehr.
Beim Pilken auf den Unterwasserbergen des Porsangerfjords bewies Kai Witt seinen Gästen, dass es hier für die Sonderwertung gute Dorsche zu fangen gibt.Er landete nach einem starken Drill einen Dorsch von 17,09 kg und 122 cm. Der Gewinner des Vorjahres, Kersten Fugmann, zeigte am zweiten Tag wieder sein anglerisches Können und legte beim Wiegen am Abend einen Seewolf von 6,96 kg und 91 cm vor. Damit visierte er wieder einen Platz an der Spitze an. Als Beifang wurden auch einige gute Schollen gefangen, die dem Sogifix Köder nicht widerstehen konnten oder sogar auf kleine Pilker gebissen hatten. Auch Heilbutt wurden täglich als Beifang gelandet, die aber das festgelegte Mindestmaß von 80 cm meistens nicht erreichten. Am dritten Tag wurden gleich zwei Heilbutt gefangen, die das Mindestmaß erreichten.
Es machte außerdem die Runde, dass ein richtig großer Seewolf gefangen wurde. Beim Wiegen am Abend stieg die Spannung. Wie groß ist der Seewolf wirklich und wer hat ihn gefangen? Als Ferdinand Koller aus Österreich dann seinen Seewolf zum Wiegen brachte war klar, dass der Fisch mit 9,42 kg und 98 cm sogar der Größte in der Geschichte des Seewolf-Festivals ist. Mit diesem Fisch setzte sich Ferdinand mit einigem Abstand an die Spitze. Es wurden in dieser Woche schon viele große Seewölfe gefangen aber gelingt es jemandem einen noch größeren Seewolf zu überlisten?
Oder ist die Spitzenplatzierung mit diesem Fisch gesichert? In der Sonderwertung ist noch alles offen und auch die Plätze zwei, und folgende der Seewolfwertung lagen sehr dicht zusammen. Am nächsten Morgen ging es bei Sonnenschein und ruhiger See wieder los, den Seewölfen und all den anderen Fischen entgegen. Am Abend wurde nicht
schlecht gestaunt. Da stand eine Fischkiste auf dem Steg mit einer Scholle, die den Boden der Kiste fast vollständig bedeckte.
Rene` Hübner fing diese super Scholle mit 65 cm und 3,41 kg.
Aber das war noch nicht der Fisch des Tages! Auf dem Tisch im Filetierraum lag ein gigantischer Dorsch den Andrea Elitzke gefangen hat. Im letzten Jahr fing sie bereits einen Dorsch von 20 kg und gewann damit die Sonderwertung. Aber dieser Dorsch war um einiges größer, als dass die offizielle Digital-Waage mit 25 kg Tragkraft ausgereicht hätte. Anschließend wurde der Fisch zur Großfischwaage gebracht. Die Großfischwaage der Anlage zeigte dann 31,35 kg, bei einer Länge von 144 cm. Dies sei im Porsangerfjord neuer Anglerrekord sagte Häkan, der Betreiber der Anlage. Hiermit schien auch die Sonderwertung entschieden zu sein. Doch in der Seewolfwertung lagen die Gewichte der Fische von Platz zwei an noch immer sehr dicht zusammen. Hier war also noch einiges möglich.
Von Alexandra kam der Vorschlag eine Angeltour unter der Mitternachtssonne zu unternehmen. Mit diesem Vorschlag waren
alle Angler auf dem Kutter einverstanden und die Besatzung des anderen Kutters folgte dem Vorschlag ebenso. Nach dem Essen ging es dann wieder los. Ziel war ein Unterwasserberg außerhalb des Porsangerfjord Richtung offener Barentssee dem berühmten Nordkap 71°10`21“ entgegen. Die Anfahrt dorthin dauerte etwa dreieinhalb Stunden. Doch auf der langen Anfahrt verschlechterte sich das Wetter. Der Wind wehte kräftig und am Himmel hingen dicke Wolken.
Die Kutter wurden ordentlich durchgeschaukelt
und von Möwen oder den kleinen Papageientauchern begleitet. Nachdem der Breitengrad 71°N überschritten war, verschwanden die Möwen und es versammelten sich Sturmvögel um die Kutter, die nur wenige Zentimeter über den Wellen elegant segelten. Am Unterwasserberg angekommen, rasten die schweren Pilker Richtung Grund. Hier können wir große Dorsche erwarten sagte Mario und beobachtete gespannt die Ruten. Gerade am Grund angekommen, waren auch schon die ersten Ruten krumm und es konnten einige schöne Dorsche zwischen 60 und 70 cm gelandet werden.
Bei dieser starken Drift blieb der Kutter nicht lange über der Bergspitze und so musste die gute Fangstelle oft neu angefahren werden. Es wurden bei jeder Drift gute Fische gefangen, doch der erhoffte Riesendorsch war nicht dabei. Nach einigen Stunden harten Angelns wurde es Zeit für die Rückfahrt. Rechtzeitig zum Frühstück erreichten die Kutter mit den müden,
Durchgeschaukelten Anglerinnen und Anglern und einigen schönen Dorschen an Bord den Steg. Diese nächtliche Tour bei rauer See Richtung Kap war ein ganz besonderes Erlebnis, da waren sich alle einig. Nach dem Frühstück freuten sich die Nachtangler auf ihr Bett und für alle anderen ging es wieder raus zu den Fischgründen. Denn in der Seewolfwertung war ja noch einiges möglich. Am letzten Angeltag gab es dann erst die Entscheidung in den Top drei der Seewolfwertung. Ferdinand Koller lag am
Abend, mit seinem Seewolf von 9,42 kg, noch immer unangefochten an der Spitze. Doch Michael Imre fing am letzten Tag noch einen Fisch von 7,65 kg und 94 cm. Damit lag er an zweiter Stelle. Auch Fritz Brenner konnte sogar in der letzten Drift noch einen Seewolf von 7,35 kg und 89 cm fangen und verdrängte mit nur 30g mehr Bernd Kirchhoff vom dritten Platz.
Mit der Siegerehrung endete am Abend diese tolle Veranstaltung. Die Fänger der größten Seewölfe und die Fängerin des größten Dorsch nahmen Pokale und wertvolles Angelgerät als Preise in Empfang.
Für viele war schon jetzt klar das sie im nächsten Jahr, beim fünften Seewolf-Festival, wieder dabei sind. Es lagen eine Woche angeln am Nordkap bei meist gutem Wetter und bester Verpflegung durch Häkon und sein Team vom Repväg Fjordhotel hinter den Teilnehmern. Bei Problemen mit dem Angelgerät konnte das Team von Nordatlantik-Tours immer helfen. Wenn jemand mal nicht das richtige Vorfach oder den richtigen Pilker dabei hatte, oder die eigenen Vorräte einfach erschöpft waren, hatte Mario alles dabei. Wenn es Probleme mit der Rolle oder der Rute gab konnte Markus mit dem Reparatur Service für Ruten und Rollen
weiter helfen. Der Abschied vom Nordkap viel vielen nicht leicht aber es gibt ja im nächsten Jahr das fünfte Seewolf-Festival von Nordatlantik-Tours hier in Repväg.
Wer neugierig geworden ist und auch mal am Nordkap fischen möchte sollte mal unter www.nordatlantiktours.de reinschauen.